12. 10. 2013
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Liebe Kunden und Freunde, 

 

in der letzten Woche waren wir ein wenig außer Reichweite, da wir die Lederwarenmesse in Bologna, Italien, besucht haben. Auf der Suche nach Neuigkeiten und außergewöhnlichen Extras für unsere Kunden. 

Für uns als kleines Team aus einem Prager Atelier war dieser Ausflug ein echtes Erlebnis. Und weil wir zum allerersten Mal dort waren, klapperten wir wirklich Stand für Stand ab, um ja nichts zu verpassen. Das waren insgesamt 12 Hallen. Die ersten vier mit Gerbereien, die nächsten vier mit Schmieden und die letzen vier mit Geräten und Maschinen. Am Abend wussten wir nicht mehr wie wir heißen. Aber dass wir Füße haben, konnten wir schmerzhaft spüren. 

Wir haben überall das qualitativ Hochwertigste gesucht, um es für Sie, unsere Kunden, zuhause in Prag auszutesten. 

Sowie Leder als auch Metallwaren kann man in Tschechien einfach nicht in der Qualität bekommen, die wir uns für unsere Produkte vorstellen. Wir waren aber nicht nur auf der Suche nach Rohmaterialien oder neuen Firmen, sondern hofften auch auf Inspiration. Und fanden sie – in neuen Materialien und auch Maschinen, die uns neue Designs und weitere, neue Arbeitsschritte ermöglichen oder gängige Arbeitsschritte erleichtern können. 

 
Wir haben eine Menge neuer Kontakte geknüpft, viele Prospekte gesammelt und viele neue Eindrücke gewonnen. 

Eine besonders große Freude war es, Herrn Horween, den Eigentümer der Firma Horween Inc. aus Chicago, Amerika, persönlich kennenzulernen. Mit ihm haben wir vereinbart, dass er uns Materialmuster zukommen lassen wird, die sonst nicht einmal europäische Distributoren haben. Das ist natürlich fantastisch. 

Wir haben eine Menge hochinterresanter Hersteller von Metallwaren entdeckt, die Mehrheit von ihnen stammt aus Italien. Die Qualität der Produkte der Mehrheit der Aussteller ließ leider zu wünschen übrig: billige Qualität, an Ausschussware erinnernd, einige jedeoch stellen aus Messing sehr schöne und qualitativ hochwertige Dinge her. 

Die wohl größte Freude machten uns die Japaner, die auf der Messe fantastische, qualitativ hochwertige und intelligent gestaltete Produkte wie beispielsweise Reißverschlüsse ausstellten – und die waren wirklich um Klassen besser als alle anderen. Sie als unsere Kunden können sich hierauf bereits freuen. 

Die modernen Roboter allerdings haben uns eher eschreckt. Die sahen aus wie aus dem Science-Fiction-Film "Alien" und haben überhaupt nichts mehr mit traditionellem Handwerk zu tun wie wir es kennen und lieben. – Nichts für uns also. Ein paar einfache elektromechanische Maschinen (BiboGalli, Omac) haben uns dagegen sehr gut gefallen, aber die können wir uns leider (noch) nicht leisten.

Auf jeden Fall hat uns der Messebesuch die Augen geöffnet und gezeigt, was es Neues auf der Welt gibt, womit wir rechnen können, was man kaufen kann und was besser nicht. Und auch, was wir aus finanziellen Gründen (noch) ganz allein erledigen müssen. 

Das Allerbeste war (wenn wir mal ehrlich sind) das italienische Frühstück, das wir in einer Seitenstraße in Bologna einnahmen, und zwar im Dolce di Vino. Die frisch gebackenen gefüllten Croissants und Stückchen waren einfach unvergesslich gut :-) 


Soviel zum Messebesuch. Jetzt also zurück an die Arbeit. Der ganz normale Wahnsinn der Vorweihnachtszeit beginnt – langsam, aber sicher.